Beurteilung Statistik-CBT «ActivStats»
Einleitung
ISONORM-Kriterien
Beurteilung des CBT-Kurses
«ActivStats»
Kritik an den ISONORM-Kriterien
Im Rahmen der Veranstaltung
«Cognitive
Systems Engineering: Partizipative Entwicklung und Evaluation von
Mensch-Computer-Schnittstellen» wurden die
«ISONORM-Kriterien zur benutzerfreundlichen
Dialoggestaltung» vorgestellt. Es hat sich die Frage gestellt,
wie weit sich die ISONORM-Kriterien auch auf ein
Computer-Based-Training (CBT) anwenden lassen.
In der 1. Phase des
CBT
Seminars haben wir versucht, die ISONORM-Kriterien auf ein
solches CBT anzuwenden. Als Beispiel hat uns das Programm
«ActivStats»
[Link 1,
Link 2] von
Addison Wesley Interactive
gedient. «ActivStats» ist gedacht, Grundlagen in Statistik
zu vermitteln. Das beurteilte Programm läuft unter MacOS (System
7.5 oder höher) auf CD-ROM.
ISO-Norm 9241-10; sieben Kriterien zur benutzerfreundlichen
Dialoggestaltung
[Details]:
- Aufgabenangemessenheit
- Selbstbeschreibungsfähigkeit
- Steuerbarkeit
- Erwartungskonformität
- Fehlertoleranz
- Individualisierbarkeit
- Lernförderlichkeit
- Verfügbarkeit
Beurteilung des CBT-Kurses
«ActivStats»
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Beurteilung des CBT-Kurses «ActivStats» gegliedert nach
Kriterien der ISO-Norm 9241-10 zur benutzerfreundlichen
Dialoggestaltung:
Aufgabenangemessenheit
- ist mehr oder weniger unkompliziert zu bedienen
- bietet nicht alle Funktionen an (z. Bsp. Tests wurden nicht
gefunden)
- bietet gute Möglichkeiten, häufig wiederholende
Bearbeitungsvorgänge zu automatisieren
- ist gut auf die Anforderungen der Arbeit zugeschnitten
(praktische Beispiele, Filme)
Selbstbeschreibungsfähigkeit
- Überblick über Funktionsangebot ist nicht sofort
ersichtlich (am Anfang fehlt eine Grobübersicht)
- verwendet gut verständliche Begriffe, Bezeichnungen,
Abkürzungen oder Symbole in Masken und Menüs (falls man
englisch beherrscht!)
- bietet auf Verlangen immer wieder situationsspezifische
Erklärungen, die konkret weiterhelfen
Steuerbarkeit
- bietet die Möglichkeit, die Arbeit an jedem Punkt zu
unterbrechen und dort später ohne Verluste wieder
weiterzumachen (falls man weiss, wie es geht)
- erzwingt keine unnötig starre Einhaltung von
Bearbeitungschritten (Überspringen oder Abbrechen jederzeit
möglich)
- ermöglicht einen leichten Wechsel zwischen einzelnen
Menüs oder Masken
- ist so gestaltet, dass der Benutzer beeinflussen kann, wie und
welche Informationen am Bildschirm dargeboten werden
- erzwingt keine unnötigen Unterbrechungen der Arbeit
Erwartungskonformität
- erleichtert die Orientierung durch eine mehr oder weniger
einheitliche Gestaltung (Am Anfang ist die Orientierung nicht ganz
einfach, da sehr viele Symbole verwendet werden)
- lässt einen nicht im Unklaren darüber, ob eine
Eingabe erfolgreich war oder nicht (meistens sofort oder am Ende
einer Übung)
- reagiert mit schlecht vorhersehbaren Bearbeitungszeiten
- lässt sich durchgehend nach einem einheitlichen Prinzip
bedienen
Fehlertoleranz
- es wurde nicht festgestellt, dass Fehler schwerwiegende Folgen
haben können
- informiert in den Übungssequenzen am Ende einer
Übung über fehlerhafte Eingaben
- liefert schlecht verständliche Fehlermeldungen (Hinweise
zur Fehlerbehebung fehlen)
Individualisierbarkeit
- lässt sich von dem Benutzer gut an seine
persönliche, individuelle Art des Lernens anpassen
- eignet sich für Anfänger und Experten nicht
gleichermassen (für Einsteiger gedacht)
- Bildschirmdarstellung nicht anpassbar an individuelle
Bedürfnisse
Lernförderlichkeit
- erfordert eine gewisse Zeit zum Erlernen
- ermutigt dazu, auch neue Funktionen auszuprobieren (praktische
Übungen, Zusatzinfos werden angeboten
- erfordert nicht, dass man sich viele Details merken muss (nur
das Nötige muss auch beherrscht werden)
- ist so gestaltet, dass sich einmal Gelerntes gut einprägt
(grafisch einprägsame und witzige Darstellungen)
- ist gut ohne fremde Hilfe oder Handbuch erlernbar
Verfügbarkeit
- reagiert mit kurzen Antwortzeiten
- läuft relativ schnell, 2 verschiedene Installationsarten
möglich
- kann auch ohne Installation direkt ab CD-ROM benutzt werden
- funktioniert bis jetzt stabil und störungsfrei
- ist einfach zu installieren
- funktioniert nur mit CD-ROM
Kritik an den ISONORM-Kriterien
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Die Überprüfung hat gezeigt, inwieweit sich die
ISONORM-Kriterien zur Beurteilung eines CBTs eignen:
- viele Kriterien zur Handhabung der Software vorhanden
- Kriterien zu Motivation, Spass am Lernen fehlen
- Kriterien zur sachlichen Richtigkeit der Inhalte fehlen
- lässt sich besser auf Software für den
Arbeitsbereich als auf Lernprogramme anwenden
- Kriterium der Mehrsprachigkeit fehlt
- Kriterium zur Angebrachtheit der Anwendung einer Software
fehlt
- Kriterien zum sinnvollen Einsatz von Multimodalität
(Bilder, Animationen, Text und Ton) fehlen
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Aktualisiert:
26.05.98/ch
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Barbara
Zumsteg (Gruppe 27)