Dieser Abschnitt ist eine kurze Zusammenfassung der Resultate
der Umfrage, wobei auf jeden der drei Punkte gesondert
eingegangen wird.
Zusammenhänge zwischen mehreren Antworten wurden auch untersucht, doch befinden sich die entsprechenden statistischen Auswertungen im Anhang.
Anhand der Umfrage konnte festgestellt werden, daß bereits
zwei Drittel der Universitäts-Mitarbeiter Telearbeit in
irgendeiner Form betreiben. Hierbei überwiegt jedoch bei weitem
der Anteil derer, die ohne elektronische Anbindung arbeiten. Bei
strikter Anwendung der Definition bleiben dann lediglich 16,3 %
übrig, was jedoch gegenüber der Verbreitung der Wirtschaft
immer noch einen enormen Vorsprung bedeutet.
Fast 80 % möchten zumindest 1 Tag pro Woche Telearbeit
betreiben, es besteht also ein starker Wunsch nach flexibleren
Formen der Arbeit. Bei der Zahl der zu Hause zu verbringenden
Zeit befindet sich der Großteil der Befragten bei 2 bis 3 Tagen,
was auch aufgrund bisheriger Erfahrungen ein realistischer Wert
zu sein scheint.
Der überaus wichtigste Grund für den Wunsch nach Telearbeit ist mehr Ruhe, auf den Plätzen folgen die Ersparnis des Anfahrtsweges und eine flexible Zeiteinteilung. Aus diesen Gründen kann man ersehen, daß in der jetzigen Situation die Unterbechungen durch Studenten und Kollegen zu den störendsten Faktoren zählen, die einen zügigen Arbeitsfortschritt behindern. Sollte also Telearbeit nicht oder nur für Teile der Mitarbeiter eingeführt werden, so kann auch an der Universität eine Verbesserung der Situation erreicht werden, wenn die Unterbrechungen verringert werden.
Für die Abschätzung der Kosten werden die Ergebnisse mehrerer einzelner Punkte zusammengefaßt. Im Modell wird für einen durchschnittlichen Telearbeiter ein Heimarbeitsplatz für alternierende Telearbeit eingerichtet. Die Ausrüstung wird von der Universität gestellt, wozu auch ein eigener Telekommunikationsanschluß (ISDN-Wählverbindung) gehört. Die Büromöbel sind vom Mitarbeiter selbst beizustellen, Büroartikel werden von der Universität mit nach Hause genommen. Der Arbeitsplatz wird mit einem Betriebssystem und einem Office-Paket ausgestattet, die extra anzukaufen sind. Bei den teilweise notwendigen Spezialapplikationen wird eine Lizenzregelung angenommen, die den alternierenden Einsatz auf der Universität und daheim mit der selben Lizenz erlaubt.
Für den Preis der Computer-Ausrüstung, wozu sowohl Computer,
Bildschirm und Drucker als auch die Telekommunikationshardware
(passive ISDN-Karte; ca. S 2.000) zählt, werden S 50.000,- pro
Telearbeiter veranschlagt, da eine qualitätiv hochwertige
Ausstattung notwendig zu sein scheint (Siehe Frage 8:
Hauptsächlich Pentium Computer, teilweise sehr schnelle). Der
Wert ist auch mit der Frage 10 konsistent, wo das zweite Maximum
(17,9 %) bei S 50.000 liegt.
Für die Herstellung eines ISDN-Basisanschlusses werden von
der Post die jeweiligen Aufwendungen, jedoch mindestens
S 1.600,- verrechnet. Da die Kosten nur in wenigen Ausnahmen
diesen Mindestsatz übersteigen, wird dieser für die
Installationskosten angenommen.
An Software werden aufgrund der Modellannahmen nur 2 Pakete
angekauft, ein Betriebssystem (geschätzte Kosten: ca.
S 3.000) und ein Office-Paket, wobei Textverarbeitung,
Tabellenkalkulation, Präsentationsprogramm als
Applikationen enthalten sein sollen (geschätzte Kosten: ca.
S 10.000). Da eine Datenbank nur von einem geringeren Teil
der Befragten (46,5 %) sowohl auf der Universität als auch
daheim benötigt würde, muß diese nicht Bestandteil des Paketes
sein.
Zusätzliche Planungs-und Schulungskosten werden (im Gegensatz
zur Privatwirtschaft, wo dies unbedingt notwendig ist) nicht
eingerechnet, da Mitarbeier des Informatik-Bereichs selbst mit
Hard- und Software umgehen können. Etwaige Probleme können im
Zusammenwirken mit anderen Miarbeitern (Techniker,
Netzwerks-Administratoren) gelöst werden.
Aufgrund der Modellannahme werden keine Büromöbel zur
Verfügung gestellt, wodurch keine weiteren Investitionskosten
anfallen.
Es wird mit einer Abschreibung auf drei Jahre gerechnet, wodurch sich anteilige monatliche Kosten in der Höhe von S 1795,- ergeben.
An laufenden Kosten fallen zwei Kategorien an, die
Telekommunikationskosten und die Entschädigung für Heizung,
Reinigung etc. des Heim-Arbeitsplatzes.
Bei den Telekommunikationskosten wird angenommen, daß von 230
Arbeitstagen im Jahr (entspricht 46 Wochen zu 5 Tagen) 98 Tage am
Heimarbeitsplatz verbracht werden (Frage 3, Durchschnittlich 2,14
Tage Telearbeit pro Woche). An jedem dieser Tage wird für 2,78
Stunden eine Verbindung benötigt (Frage 5, Gewichteter
Durchschnitt). Für die Kommunikation wird jeweils nur 1 B-Kanal
verwendet. Die Telearbeiter befinden sich zu 40 % im
Ortsgebiet, 50 % in der Fernzone 1 und zu 10 % in der
Fernzone 2, wobei zwischen 8 und 18 Uhr 2 Stunden und in der
restlichen Zeit 0,78 Stunden der Verbindung anfallen. Daraus
ergeben sich durchschnittliche Kosten von S 419,21 pro
Telearbeits-Tag. Hinzu kommt die Grundgebühr von S 400,- im
Monat für einen ISDN-Basisanschluß. Dadurch ergeben sich
monatliche Kosten von S 3.823,51. Hinzu kommt noch die
Grundgebühr der ISDN-Anschlüsse auf der Universität, wobei von
2 Telearbeitern pro Anschluß ausgegangen wird, da bei
knappen 3 Stunden pro Tag sich zwei Personen einen Zugang teilen
können sollten. Insgesamt ergeben sich daher monatliche
Telekommunikationskosten von ca. S 4.020,-.
Es werden keine zusätzlichen Kosten für Sprachkommunikation
berechnet (Telephon), da Gespräche außerhalb der Universität
auch ohne Telearbeit anfallen würden und die Kommunikation mit
Kollegen bei Telearbeit über E-Mail laufen sollte, die bereits
bei der obigen Berechnung enthalten ist.
Als monatliche Entschädigung für die Bereitstellung des häuslichen Arbeitsplatzes sowie der Heizung und der Reinigung desselben werden Kosten von S 1.000,- angenommen [JÜTT96].
Aufgrund der beiden obigen Kategorien ergeben sich monatliche
Kosten von S 6.815,-, die sich in folgende Kategorien
aufschlüsseln lassen:
Tabelle 44: Aufschlüsselung der monatlichen Kosten
Kostenfaktor | Betrag in öS |
Hardwareausstattung (AfA 3 a) | 1.435,- |
Softwareausstattung (AfA 3 a) | 360,- |
Telekommunikations-Gebühren | 4.020,- |
Mitarbeiter-Entschädigung | 1.000,- |
Gesamt-Summe: | 6.815,- |
Bei den Tätigkeiten, die zu Hause ausgeübt würden, dominieren die Aufgaben, die alleine und mit hoher Konzentration ausgeübt werden. Dies sind insbesondere:
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Letzte Änderung: 6.10.1997 (c) 1997 Michael V. Sonntag |