4.4. Ergebnisse der Umfrage

Dieser Abschnitt ist eine kurze Zusammenfassung der Resultate der Umfrage, wobei auf jeden der drei Punkte gesondert eingegangen wird.

Zusammenhänge zwischen mehreren Antworten wurden auch untersucht, doch befinden sich die entsprechenden statistischen Auswertungen im Anhang.

4.4.1. Stand der universitären Telearbeit

Anhand der Umfrage konnte festgestellt werden, daß bereits zwei Drittel der Universitäts-Mitarbeiter Telearbeit in irgendeiner Form betreiben. Hierbei überwiegt jedoch bei weitem der Anteil derer, die ohne elektronische Anbindung arbeiten. Bei strikter Anwendung der Definition bleiben dann lediglich 16,3 % übrig, was jedoch gegenüber der Verbreitung der Wirtschaft immer noch einen enormen Vorsprung bedeutet.

Fast 80 % möchten zumindest 1 Tag pro Woche Telearbeit betreiben, es besteht also ein starker Wunsch nach flexibleren Formen der Arbeit. Bei der Zahl der zu Hause zu verbringenden Zeit befindet sich der Großteil der Befragten bei 2 bis 3 Tagen, was auch aufgrund bisheriger Erfahrungen ein realistischer Wert zu sein scheint.

Der überaus wichtigste Grund für den Wunsch nach Telearbeit ist mehr Ruhe, auf den Plätzen folgen die Ersparnis des Anfahrtsweges und eine flexible Zeiteinteilung. Aus diesen Gründen kann man ersehen, daß in der jetzigen Situation die Unterbechungen durch Studenten und Kollegen zu den störendsten Faktoren zählen, die einen zügigen Arbeitsfortschritt behindern. Sollte also Telearbeit nicht oder nur für Teile der Mitarbeiter eingeführt werden, so kann auch an der Universität eine Verbesserung der Situation erreicht werden, wenn die Unterbrechungen verringert werden.

4.4.2. Kostenabschätzung eines Telearbeitsplatzes

Für die Abschätzung der Kosten werden die Ergebnisse mehrerer einzelner Punkte zusammengefaßt. Im Modell wird für einen durchschnittlichen Telearbeiter ein Heimarbeitsplatz für alternierende Telearbeit eingerichtet. Die Ausrüstung wird von der Universität gestellt, wozu auch ein eigener Telekommunikationsanschluß (ISDN-Wählverbindung) gehört. Die Büromöbel sind vom Mitarbeiter selbst beizustellen, Büroartikel werden von der Universität mit nach Hause genommen. Der Arbeitsplatz wird mit einem Betriebssystem und einem Office-Paket ausgestattet, die extra anzukaufen sind. Bei den teilweise notwendigen Spezialapplikationen wird eine Lizenzregelung angenommen, die den alternierenden Einsatz auf der Universität und daheim mit der selben Lizenz erlaubt.

4.4.2.1. Einmalige Investitionskosten:

Für den Preis der Computer-Ausrüstung, wozu sowohl Computer, Bildschirm und Drucker als auch die Telekommunikationshardware (passive ISDN-Karte; ca. S 2.000) zählt, werden S 50.000,- pro Telearbeiter veranschlagt, da eine qualitätiv hochwertige Ausstattung notwendig zu sein scheint (Siehe Frage 8: Hauptsächlich Pentium Computer, teilweise sehr schnelle). Der Wert ist auch mit der Frage 10 konsistent, wo das zweite Maximum (17,9 %) bei S 50.000 liegt.

Für die Herstellung eines ISDN-Basisanschlusses werden von der Post die jeweiligen Aufwendungen, jedoch mindestens S 1.600,- verrechnet. Da die Kosten nur in wenigen Ausnahmen diesen Mindestsatz übersteigen, wird dieser für die Installationskosten angenommen.

An Software werden aufgrund der Modellannahmen nur 2 Pakete angekauft, ein Betriebssystem (geschätzte Kosten: ca. S 3.000) und ein Office-Paket, wobei Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationsprogramm als Applikationen enthalten sein sollen (geschätzte Kosten: ca. S 10.000). Da eine Datenbank nur von einem geringeren Teil der Befragten (46,5 %) sowohl auf der Universität als auch daheim benötigt würde, muß diese nicht Bestandteil des Paketes sein.

Zusätzliche Planungs-und Schulungskosten werden (im Gegensatz zur Privatwirtschaft, wo dies unbedingt notwendig ist) nicht eingerechnet, da Mitarbeier des Informatik-Bereichs selbst mit Hard- und Software umgehen können. Etwaige Probleme können im Zusammenwirken mit anderen Miarbeitern (Techniker, Netzwerks-Administratoren) gelöst werden.

Aufgrund der Modellannahme werden keine Büromöbel zur Verfügung gestellt, wodurch keine weiteren Investitionskosten anfallen.

Es wird mit einer Abschreibung auf drei Jahre gerechnet, wodurch sich anteilige monatliche Kosten in der Höhe von S 1795,- ergeben.

4.4.2.2. Laufende Kosten

An laufenden Kosten fallen zwei Kategorien an, die Telekommunikationskosten und die Entschädigung für Heizung, Reinigung etc. des Heim-Arbeitsplatzes.

Bei den Telekommunikationskosten wird angenommen, daß von 230 Arbeitstagen im Jahr (entspricht 46 Wochen zu 5 Tagen) 98 Tage am Heimarbeitsplatz verbracht werden (Frage 3, Durchschnittlich 2,14 Tage Telearbeit pro Woche). An jedem dieser Tage wird für 2,78 Stunden eine Verbindung benötigt (Frage 5, Gewichteter Durchschnitt). Für die Kommunikation wird jeweils nur 1 B-Kanal verwendet. Die Telearbeiter befinden sich zu 40 % im Ortsgebiet, 50 % in der Fernzone 1 und zu 10 % in der Fernzone 2, wobei zwischen 8 und 18 Uhr 2 Stunden und in der restlichen Zeit 0,78 Stunden der Verbindung anfallen. Daraus ergeben sich durchschnittliche Kosten von S 419,21 pro Telearbeits-Tag. Hinzu kommt die Grundgebühr von S 400,- im Monat für einen ISDN-Basisanschluß. Dadurch ergeben sich monatliche Kosten von S 3.823,51. Hinzu kommt noch die Grundgebühr der ISDN-Anschlüsse auf der Universität, wobei von 2 Telearbeitern pro Anschluß ausgegangen wird, da bei knappen 3 Stunden pro Tag sich zwei Personen einen Zugang teilen können sollten. Insgesamt ergeben sich daher monatliche Telekommunikationskosten von ca. S 4.020,-.

Es werden keine zusätzlichen Kosten für Sprachkommunikation berechnet (Telephon), da Gespräche außerhalb der Universität auch ohne Telearbeit anfallen würden und die Kommunikation mit Kollegen bei Telearbeit über E-Mail laufen sollte, die bereits bei der obigen Berechnung enthalten ist.

Als monatliche Entschädigung für die Bereitstellung des häuslichen Arbeitsplatzes sowie der Heizung und der Reinigung desselben werden Kosten von S 1.000,- angenommen [JÜTT96].

4.4.2.3. Monatliche Gesamtkosten

Aufgrund der beiden obigen Kategorien ergeben sich monatliche Kosten von S 6.815,-, die sich in folgende Kategorien aufschlüsseln lassen:
Tabelle 44: Aufschlüsselung der monatlichen Kosten

Kostenfaktor Betrag in öS
Hardwareausstattung (AfA 3 a) 1.435,-
Softwareausstattung (AfA 3 a) 360,-
Telekommunikations-Gebühren 4.020,-
Mitarbeiter-Entschädigung 1.000,-
Gesamt-Summe:     6.815,-

4.4.3. Tätigkeiten zu Hause

Bei den Tätigkeiten, die zu Hause ausgeübt würden, dominieren die Aufgaben, die alleine und mit hoher Konzentration ausgeübt werden. Dies sind insbesondere: