Dieses Kapitel zeigt auf, welche Hardware notwendig ist, um
Telearbeit zu betreiben. Es ist nicht Ziel dieser Arbeit einzelne
Anbieter oder Systeme zu vergleichen, sondern es soll nur ein
Überblick über die verschiedenen Kategorien gegeben werden.
Bei der Computer-Hardware gibt es, in Hinblick auf Telearbeit,
zwei wichtige Kategorien: Desktop-Systeme und Computer für den
mobilen Einsatz.
- Desktop-Systeme: Für alternierende Telearbeit wird in
der Wohnung des Mitarbeiters ein eigener Computer
benötigt, der nach Möglichkeit genau gleich dem am
zentralen Arbeitsort sein sollte. Da dies aus
Kostengründen meist nicht der Fall sein wird, sollte
zumindest auf möglichst ähnliche Ausstattung wert
gelegt werden. Insbesondere ist es für den leichten
Wiedereinstieg beim Beginn der Arbeit vorteilhaft, wenn
die Betriebssystem-Oberfläche immer gleich aussieht,
egal ob der Mitarbeiter zu Hause oder in der Zentrale
arbeitet. Aufgrund der persönlichen Konfiguration jedes
Benutzers ergeben sich hier insbesondere bei Desk-Sharing
Probleme. Betriebssysteme die dies Unterstützen, eignen
sich daher in dieser Hinsicht besonders gut für
Telearbeit. Damit dies auch am Telearbeitsplatz
funktioniert, ist natürlich eine elektronische Anbindung
notwendig, die vom Computer automatisch bedient werden
kann.
- Systeme für mobile Telearbeit: Hier kommen nur Laptops
und verwandte Systeme in Betracht, da hier die Hardware
einfach zu transportieren sein muß. In vielen Fällen
werden daher Computer, Drucker und Netzteil in einen
Koffer eingebaut, der dann sozusagen das "Mobile
Büro" darstellt. So ist auch beim Kunden jederzeit
ein sofortiger Ausdruck von Verträgen, Bestellungen,
etc. möglich, wobei Transport und Aufstellung sehr
einfach und zeitsparend sind. Besonderer Augenmerk ist
darauf zu legen, daß diese Systeme in manchen Fällen
auch ohne Stromnetz betrieben werden müssen. Die dafür
notwendigen Akkus sind jedoch (im Vergleich mit den
anderen Bauteilen) groß und schwer, sodaß eine
Beschränkung auf den Netzbetrieb genau überlegt werden
sollte. Da die Mitarbeiter, die mobile Telearbeit
betreiben, normalerweise nur diesen transportablen
Computer zur Arbeit verwenden, stellt sich bei ihnen das
Problem der gleichen Benutzeroberfläche nicht. Bei der
mobilen Telearbeit sind in Hinblick auf die
Telekommunikationsabindung zwei unterschiedliche
Kopplungen identifizierbar. Erstens, die direkte
Anbindung über Mobiltelefon oder ein Netz des Kunden und
zweitens die Anbindung über den Wohnort des Mitarbeiters
(Datenaustausch nur morgends und abends, ev. Mit
Docking-Station zum Anschluß zusätzlicher Peripherie).
Welche der beiden Formen gewählt wird, hängt von den
Aufgaben des Mitarbeiters ab.
Neben dem Computer selbst werden in vielen Fällen auch noch
zusätzliche Geräte benötigt, wobei diese nach den zu Hause
durchzuführenden Arbeitsaufgaben ausgewählt werden müssen.
- Drucker: In vielen Fällen wird ein Drucker für die
Durchführung der Aufgaben notwendig sein. Da die Preise
für einfache Drucker zwar relativ niedrig sind, ist eine
Ausstattung ohne größere Probleme möglich, sofern eine
Notwendigkeit besteht. Die Schwierigkeit liegt hier
darin, daß Drucker der Qualitäts- und Leistungsklasse
wie sie in einem Zentral-Büro anzutreffen sind, zu teuer
für einzelne Telearbeiter sind. Insbesondere auch
deshalb, da dort keine genügende Auslastung gegeben ist.
Es sind also starke Abstriche gegenüber dem Büro zu
machen, weshalb hier die Telearbeit in einem Satelliten-
oder Nachbarschaftsbüro günstiger ist, da dort wieder
Hochleistungsgeräte verwendet werden können.
- Fax-Gerät: Benötigt der Mitarbeiter kurzfristig
schriftliche Unterlagen aus dem zentralen Büro oder muß
er (z. B. für Kunden) über Fax erreichbar sein, so ist
ein Faxgerät sinnvoll. Hier muß eine genaue Überlegung
erfolgen, ob ein eingebautes Fax (oft in Modems
integriert) oder ein selbständiges Gerät gewählt
werden soll. Wird das Fax ausschließlich aktiv mit
elektronisch vorhandenen Vorlagen benutzt (versenden)
bzw. werden Dokumente nur auf Anfrage empfangen, so ist
ein eingebautes Faxgerät sicher kostengünstiger und
ausreichend. Sind Unterlagen auf Papier zu versenden oder
ist eine ständige Empfangsbereitschaft nötig, so
empfiehlt sich ein stand-alone-Gerät.
- Scanner: Sind schriftliche Unterlagen einzulesen und in
elktronische Form umzuwandeln, so ist ein Scanner
verwendbar, doch dürfte dies nur in wenigen Fällen
zutreffen. Qualitativ gute Seitenscanner sind relativ
teuer und die billigeren Handscanner sind nur für
eingeschränkte Gebiete nutzbringend.
- Multifunktionsgeräte (Fax, Drucker, Scanner, Kopierer):
Vereinzelt werden auch schon multifunktionale Geräte
angeboten, die obige Funktionen in einem Gerät vereinen.
Dies ist nicht nur aus Kosten- sondern oft auch aus
Platzgründen sehr empfehlenswert, doch sind solche
Einrichtungen derzeit noch eher selten und teuer.
Gebräuchlicher sind Kombinationen von drei der Geräte:
Normalpapier-Fax+Drucker+Scanner bzw.
Drucker+Scanner+Kopierer, wobei es sich bei letzterem
aber meistens um große Standgeräte handelt (erweiterte
elektronische Kopierer mit Rechneranschluß).
- Videokonferenzausrüstung: Für eine
Videokonferenzausrüstung ist nicht nur zusätzliche
Hardware notwendig (Kamera, Mikrofon, Video- und
Soundkarte), sondern auch ein leistungsfähiger
Telekommunikationsanschluß, da unter einer
Übertragungsrate von 64 kBit/s keine einigermaßen
sinnvolle Videoübertragung erfolgen kann. Auf Grund der
damit verbundenen hohen Kosten für Ausrüstung (und
durch die typische Nutzung auch hohen
Verbindungsgebühren) ist eine Videokonferenzausrüstung
nur in sehr wenigen Fällen sinnvoll. Die
hauptsächlichen Einsatzgebiete sind Management-Aufgaben
und der Ersatz von Reisen. Ein großes Hindernis bei der
Einführung von Videokonferenzsystemen ist auch die
geringe Verbreitung, da ein Kontakt zu anderen Firmen nur
in den seltensten Fällen über Videokonferenz möglich
ist. Damit ein Manager seine Aufgaben über
Videokonferenz erledigen könnte, müßten daher auch
alle seine Mitarbeiter mit einer Ausrüstung versehen
werden, was wiederum aus Kostengründen nicht sinnvoll
erscheint, da dadurch keine besonderen Effizienz- oder
Produktivitätssteigerungen zu erwarten sind. Dies ist
daher mit ein Grund, daß Führungs-Aufgaben als nur
schlecht telearbeitsfähig gelten
Neben der normalen (Computer-)Hardware die direkt mit der
Arbeit verbunden ist, gibt es noch zusätzliche Notwendigkeiten,
die normalerweise nicht unter den Begriff "Hardware"
subsummiert werden, die aber bei Telearbeit sehr wohl
berücksichtigt werden müssen, da durch sie zusätzliche Kosten
entstehen. Dies sind eine eigene Kommunikationsverbindung für
die Telearbeit, Büroartikel und die Ausstattung des
Telearbeitsplatzes in der eigenen Wohnung (sofern nach der Art
der Telearbeit notwendig).